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© Bernd Franzen 2001-06

  Ziegenhof Stumpf

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Die Nahrungswahl einer frei gehüteten Ziegenherde im Naturschutzgebiet Wahner Heide bei Köln
  
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5.2. die Pflanzenarten im Einzelnen (1. Teil)

Brombeeren
Brombeeren als Winternahrung
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Die Brombeere (Rubus fruticosus agg.) ist die eindeutig bevorzugte Nahrungspflanze im Gebiet. In den ersten beiden Jahren der Beweidung wurde sie nicht ausreichend befressen und konnte sich sogar noch ausbreiten. Dies änderte sich in den letzten zwei Jahren, und inzwischen sind größere Brombeer-Büsche Mangelware und werden für spezielle Zwecke geschont (als Winternahrung oder wenn die Ziegen schnell satt werden sollen). Gefressen werden fast ausschließlich Blätter, Triebspitzen sowie Blüten und Früchte. Härtere Stengel werden selten gefressen - im Gegensatz zur im Gebiet bereits weitgehend weggefressenen Himbeere, bei der regelmäßig auch größere Stengelteile gefressen werden. Die Triebe der Brombeere sind zweijährig: nach der Blüte im zweiten Jahr sterben sie ab. Das wiederholte Verbeißen der neuen Triebe durch die Ziegen unterbricht diesen Zyklus, schwächt die Pflanzen nach wenigen Jahren so stark, daß sie ganz absterben. Größere Brombeergebüsche werden von außen befressen und schmilzen binnen weniger Jahre zu kümmerlichen Resten zusammen. In 2002 hat die Brombeere Rang eins bereits eingebüßt, da sie großflächig bis auf geringe Vorkommen verschwunden ist.

Traubenkirsche
Traubenkirsche überwuchert die Heide
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Die Amerikanische Traubenkirsche (Prunus serotina) gelangt vor allem deshalb auf einen der ersten Ränge, weil sie aus Gründen der Biotoppflege speziell gehütet wird. Hätten die Ziegen die Wahl, wäre die Art nicht unter den zehn ersten Futterpflanzen zu finden. Allerdings dominiert die Traubenkirsche inzwischen die Gebüsche so stark, zusammen mit der Zitterpappel, daß den Ziegen auch ohne Zwang kaum eine Wahl bleibt. Gefressen werden vor allem die Blätter, bevorzugt von bereits mehrjährigen Pflanzen. Im Bestreben, möglichst hoch in die Zweige zu kommen, brechen die Ziegen viele Äste ab. Zusätzlich wird Traubenkirsche verhältnismäßig oft geschält. Alles zusammen bewirkt zwar nur selten das Absterben einer Pflanze, jedoch eine starke Verminderung des jährlichen Zuwachses und oft auch ein völliges Zurückwerfen auf den Stock. Ganz ohne begleitende Weidepflege wird dieser nordamerikanische Neophyt nicht zu bekämpfen sein.

Heidekraut (Calluna vulgaris), nicht zu verwechseln mit der in Mooren wachsenden Erika oder Glockenheide (Erica tetralix), die nur in wenigen Exemplaren im Hütegebiet vertreten ist, ist eine viel genutzte Nahrungspflanze, vor allem im zeitigen Frühjahr (wenn andere Pflanzen noch nicht genug ausgetrieben haben) und im Herbst/Winter. Dann ist sie meist neben Brombeere, Ginster, Kiefer und Traubenkirsche die einzige grüne Pflanze und wird nach der Brombeere eindeutig vor den anderen Arten bevorzugt. Das Heidekraut hat sich in den vergangenen Jahren im Untersuchungsgebiet deutlich vermehrt.

Die Eiche (fast ausschließlich Quercus robur) zählt zu den deutlich bevorzugten Gehölzen im Geisterbusch. Stockausschläge werden bis zum Absterben total verbissen und sind inzwischen großflächig verschwunden. Das Laub größerer Eichen wird ebenfalls sehr gerne gefressen. Die Zweigipfligkeit des Diagramms kommt dadurch zustande, daß die jungen Triebe im Frühjahr als erstes verbissen werden (Frühjahrsgipfel) und zweitens die Herde im Herbst zeitweise auf an den Geisterbusch angrenzenden Flächen gehütet wird, wo noch reichlich Eiche vorhanden ist (Herbstgipfel).

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