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© Bernd Franzen 2001-06

  Ziegenhof Stumpf

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Die Nahrungswahl einer frei gehüteten Ziegenherde im Naturschutzgebiet Wahner Heide bei Köln
  
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5.8. Neophyten

Eine Anzahl sich aggressiv ausbreitender Neophyten sorgt für reichhaltigen Diskussionsstoff nicht nur unter Experten, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit. Bekannt wurden vor allem der Riesen-Bärenklau (Heracleum montegazzianum) durch an ihm erlittene Verbrennungen, das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) durch Massenauftreten an Bach- und Flußufern oder die Amerikanische Traubenkirsche (Prunus serotina), die, einst von den Förstern zur Bepflanzung magerer Sandböden eingeführt und hochgelobt, inzwischen zur Landplage im Wald und in der Heide geworden ist.

Nahezu sämtliche Neophyten können mit Ziegen erfolgreich bekämpft werden. Hierzu einige Beispiele:

Im Untersuchungsgebiet gibt es am Rande der Hasbacher Wiese einen etwa 200 qm großen Bestand des Riesen-Bärenklaus (Heracleum montegazzianum). Zu dieser Art stand in den LÖBF-Mitteilungen 2/2001 im Journal (Titel: "Stopp! Hände weg von der Herkulesstaude!") unter Anderem Folgendes zu lesen (S. 9): "Sie mit Stumpf und Stiel auszurotten ist unmöglich." und "Feinde kennt die Herkulesstaude nicht." Man muß wohl hier ergänzen: Der größte Feind der Herkulesstaude ist die Ziege! Selbst zwei Meter hohe blühende Stauden werden umgebrochen und "mit Stumpf und Stiel" aufgefressen. Inzwischen muß man an genannter Stelle suchen, um noch das eine oder andere kümmerliche Grundblatt zu finden.

Ähnlich ist es mit anderen Neophyten: Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) wird sehr gerne gefressen, die einjährige Pflanze dadurch schnell verdrängt. Arten wie Amerikanische Goldrute und Traubenkirsche wurden bereits behandelt. Etwas kritischer ist der Einfluß der Ziegen auf das Schmalblättrige Kreuzkraut (Senecio inaequidens) zu sehen. Dieser südafrikanische Neophyt breitet sich auf vegetationsarmen Schotterfluren stark aus und ist auch im Geisterbusch an Wegrändern zu finden. Die Ziegen fressen die Art zwar gelegentlich, jedoch nicht so intensiv, daß sie dadurch verdrängt würde.

Gegen die verschiedenen Stauden-Knöterich-Arten aus Asien (Reynoutria spec.) kann man die Ziege jedoch mit durchschlagendem Erfolg einsetzen. Große Gebüsche dieser unduldsamen Arten, gegen die "sonst auch kein Kraut gewachsen ist", werden innerhalb einer Vegetationsperiode bis zum Erdboden weggefressen.

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