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© Bernd Franzen 2001-06

  Ziegenhof Stumpf

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Die Nahrungswahl einer frei gehüteten Ziegenherde im Naturschutzgebiet Wahner Heide bei Köln
  
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5.5. Rinde

Birke
geschälte Birke
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Eine besondere Leistung der Ziegen in der Biotoppflege stellt das Entrinden von Gehölzen dar (RAHMANN 2000), was zum Absterben unerwünschter Verbuschung führen kann. Es werden jedoch nicht alle Gehölze geschält, verschmäht werden z.B. die Rinden von Eiche und Süßkirsche, außerdem grobborkige Rinde vieler Arten, die in jungem Zustand gerne genommen werden, z.B. Robinie, Weide, Birke.

Junge Birken werden fast ausschließlich in der ersten Jahreshälfte geschält (bis Anfang Juli). In dieser Zeit ist die Rinde saftig, und sie sitzt locker auf dem Holz, so daß sie in großen Stücken leicht gelöst werden kann. Traubenkirsche wird das ganze Jahr über geschält, jedoch wird die Rinde nur selten gefressen, ein Maximum ist hier ebenfalls im Frühjahr zu erkennen. Durch Schälen ist der Faulbaum bereits fast vollständig aus dem Untersuchungsgebiet verschwunden; seine Rinde wird vor allen anderen bevorzugt. Ähnlich bevorzugt wird die Rinde der Robinie, die anschließend meist abstirbt. Weiden werden bevorzugt im Spätherbst und Winter geschält, auch im zeitigen Frühjahr. Sicher hat Nahrungsmangel damit etwas zu tun. Stark geschält wird auch die Erle. Selbst 5 bis 8 m hohe Bäume werden so noch zum Absterben gebracht. Wird ein Erlenstamm nur halb geschält, so bricht er doch meist bedingt durch Instabilität im nächsten Jahr um. Ginster bringen die Ziegen durch Schälen flächig zum Absterben, allerdings gelingt dies nur bei genügend großen Exemplaren. Zitterpappel wird gelegentlich geschält und stirbt dann oft ab. Apfelbäume werden sehr gerne geschält, Eschen und Linden dagegen recht selten. Regelmäßig wird auch die Rinde junger Hainbuchen und Buchen gefressen. Von den Nadelbäumen werden die Kiefern vor allem im Winter geschält, Fichten dagegen das ganze Jahr über.

5.6. Flechten, Pilze, Moose

Unerwartet war das große Interesse der Ziegen für Pilze. Dunkle Kiefern-Stangenhölzer wurden von der gesamten Herde regelrecht nach Pilzen abgesucht. Besonders begehrt ist der berüchtigte Fliegenpilz, dessen Gift die Ziegen offensichtlich nicht beeindruckt. Sämtliche auffindbaren Fliegenpilze werden gefressen, dagegen konnte dies z.B. bei Wiesen-Champignons kaum beobachtet werden.

Vor allem im Spätherbst und Winter werden Strauchflechten vom Heideboden und Moose von alten Eichenstämmen geerntet.

5.7. Früchte

Eicheln
Eichelsuche im Hudewald
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Nahezu alle Früchte der Bäume und Sträucher werden gefressen. Erwähnt wurden bereits Brombeeren und Eicheln. Geradezu amüsant ist es, zuzusehen, wie sich die Ziegen auf die am Boden liegenden Beeren der Amerikanischen Traubenkirsche stürzen. Dabei werden auch die Kerne geknackt, und eine Herde Traubenkirschen-wiederkäuender Ziegen ist ein wahrer Ohrenschmaus. Natürlich lieben Ziegen Äpfel, und Bäume mit Fallobst werden täglich kontrolliert. Selbst die Nüßchen der Hainbuche werden aufgesammelt.

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